Namen im Gespräch
Dr. rer. nat. Claudio Kopper, geb. 28.08.1979
Claudio ist Dipl. Physiker und hat am 12. März 2010 für seine
Dissertation "Performance Studies for the KM3NeT Neutrino Telescope"
das Prädikat "sehr gut" erhalten und hat damit den Titel und die Würde
eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) erhalten.
Claudio beschäftigte sich an der
Universität Erlangen mit der Optimierung des Layouts der KM3NeT
Neutrino-Teleskope, die sich im Mittelmeer installiert sind. Danach
übernahm er eine Stelle
am niederländischen Institut für subatomare Physik in Amsterdam.
Während seines Studiums verbrachte er
auch ein Auslandssemester in
York/England.
2011
hat die Universität von Wisconsin-Madison Claudio für das IceCube Research Center (IRC) angeworben.
Die Forschungsstation IceCube, die von Wisconsin-Madison aus hinsichtlich der
Teilchenphysik, bzw. Neutrino-Astronomie betreut wird, befindet sich
am Südpol. Für einige Wochen war Claudio am Südpol tätig. Von 2014 bis
2018 doziert Claudio als Professor an der Universität
von Alberta (Kanada). Schließlich ging es 2018 wieder nach Amerika, um
als Professor für Astroteilchenphysik an der Universität Michigan zu
forschen und zu lehren.
Er spielte Saxophon und war in einer Big-Band
der Uni Erlangen sowie beim Saxophon-Quartett Saxophonix.
http://www.saxophonix.de/
Auszeichnung
Verleihung in Den Haag
04.05. 2015
2015 Young Scientist Prize Winners
for the Commission on Astroparticle Physics (C4)
Claudio Kopper was awarded the IUPAP Young
Scientist Prize in Astroparticle Physics 2015 for his outstanding contribution
to the analysis of the IceCube Neutrino-Telescope data, leading to the
first-ever observation of high-energy cosmic neutrinos.
Claudio received his PhD from the University of
Erlangen, Germany, in 2010. As a graduate student, he worked on optimizing the
layout of the planned KM3NeT neutrino telescope. After receiving his PhD,
Claudio went to the National Institute for Subatomic Physics in Amsterdam, to
help finalize the design of KM3NeT and to provide major contributions to the its
Technical Design Report. In 2011 he became John Bahcall Fellow at University of
Wisconsin, Madison, where he joined the IceCube project and developed novel
techniques that improved the the sensitivity in detecting signals from high
energy neutrinos. Since 2014, he is a professor at the University of Alberta.
Ein Neutrino
extrem hoher Energie, dessen Ursprung mit hoher Wahrscheinlichkeit
außerhalb unseres Sonnensystems liegt, hat die IceCube Kollaboration
beobachtet. Dieses kürzlich detektierte Neutrino bricht mit 2,6 PeV auch
den Energierekord des im Jahr 2013 beobachteten Teilchens mit 2,2
PeV. Das Neutrino hat im Detektor eine lange Spur hinterlassen, so
dass die Richtung, aus der es kam, mit einer Genauigkeit von besser
als 1° bekannt ist. Von dieser Entdeckung berichteten die Physiker
der Kollaboration Anfang August auf der International Cosmic Ray
Conference in Den Haag, Niederlande. An der IceCube Kollaboration
sind auch Wissenschaftler des Exzellenzclusters Universe der TU
München beteiligt.
Die Erde wird
kontinuierlich von kosmischer Strahlung bombardiert - mit Teilchen,
deren Energien bis zu zehnmillionenfach größer sind als sie in
Teilchenbeschleunigern auf der Erde erzeugt werden können. Die
astronomischen Quellen dieses Bombardements sind allerdings immer
noch unbekannt. Physiker haben schon vor mehr als 50 Jahren
vorgeschlagen, nach kosmischen Neutrinos zu suchen, weil diese
nahezu ungestört durch das Universum fliegen und sich daher
hervorragend als Boten großer kosmischer Ereignisse eignen.
Allerdings sind zu ihrer Messung extrem große Detektoren nötig.
Nach mehreren
Jahrzehnten Detektorentwicklung und sechsjähriger Bauzeit wurde im
Jahr 2010 das „IceCube Neutrino Observatorium“ (www.icecube.wisc.edu)
am geografischen Südpol fertiggestellt. Der Detektor misst das
Lichtsignal, das bei einer Wechselwirkung der Neutrinos mit dem Eis
entsteht. Bereits in den Messdaten der ersten Jahre konnten
Neutrino-Signale kosmischen Ursprungs entdeckt werden, die im Jahr
2013 in der Zeitschrift Science veröffentlicht worden waren.
Die Physiker der
IceCube Kollaboration haben nun in den Daten aus sechsjähriger
Messzeit ein mit 2,6 PeV extrem hochenergetisches Neutrino entdeckt,
dessen Ursprung mit hoher Wahrscheinlichkeit außerhalb unseres
Sonnensystems liegt. Das Signal zeigt eine lange Spur, deren
Richtung mit einer Genauigkeit von besser als 1° gemessen wurde.
Daher kann nun nach astronomischen Quellen in der Herkunftsrichtung
des Ereignisses gesucht werden.
Claudio war im Januar
2013 am Südpol
Er arbeitet für IceCube,
ein Neutrino- Teleskop, das 2,5 km im Gletscher am Südpol versenkt ist
(und einen Kubikkilometer groß ist, daher der Name "IceCube").
Claudio war am Südpol um
Kalibrationsdaten für den Forschungs-Detektor zu erzeugen (weil das
aus dem "Norden" mit der extrem langsamen und nur eine paar Stunden am
Tag verfügbaren Internet-Verbindung nur sehr schwer geht) Außerdem
soll er ein neues System entwickeln und testen, das die Datenqualität
überwacht.
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Weiterleitung auf weitere Impressionen
http://www.wilfred-kopper.de/familie_claudio.htm
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