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Geschichten aus dem
Plauderkreis
1) Heinz Metzler präsentiert Beiträge:
(Plaudertreffen 07.05.2015)
(PDF-Druckausgabe auf Titel klicken)
a) Sportliche Vergangenheit von Hermann Rauscher
b) Das Wappentier für Erotiker, Senioren,
Veteranenvereine, Bodybuilder, Nudisten
c) in der "Eden-Bar" - Der Papa wird's schon richten
2) Horst Platsch bringt folgenden Beitrag:
Wenn man eine Reise macht, kann man was
erzählen...
oder ...wir fahren nach Amerika, wer fährt mit
Kap.1 Alles bestens(?) für 1 Woche New York für 2 Ehepaare
organisiert.
3 mit älteren deutschen Pässen, nur ich war stolzer Besitzer
eines "neuen" (Ausstellungsdatum 6.4.2006) österreichischen Reisepasses.
Das Einchecken erfolgte am Flughafen Nürnberg beim LH-Schalter reibungslos und
auch die weitere Kontrolle lief hier noch reibungslos. Auch die erste
speziell für Amerikareisende Passkontrolle am Flughafen Ffm. verlief
problemlos. Der Aufenthalt in der LH-Lounge war auch noch nach
eineinhalbstündiger Verspätung entspannend, aber dann kam der Aufruf zum
Einsteigen. Irgendein Sinn- ich weiß nicht welcher- veranlasste mich
meinen noch jungfräulichen Pass nochmals zu zeigen. Ich wurde in sehr
scharfen Ton gefragt, wer mich vor ca. zweieinhalb Stunden kontrolliert
hat. Ich ahnte schon Böses und dachte zunächst an einen Racheengel, war
aber nicht mehr in der Lage, den Übeltäter zu benennen. Auch das mehrmalige
Nachfragen ergab kein anderes Ergebnis. Die Frage, ob ich einen alten Pass
dabei hätte, konnte meine inzwischen gesteigerte Nervosität nicht
reduzieren, vor allem da ich den Sinn noch Nichtverstand -war ich doch
stolz auf meinen "neuen" Pass. Dieser Stolz verflog in der Nächsten Minute
als man mir zu verstehen gab, dass ich mit diesen Pass nicht nach USA
reisen kann, da er nach 2005 ausgestellt wurde, zwar ein biometrisches,
aber kein digitalisiertes Foto hat.
Was mir in gehobener Stimmungslage gelang war meine Bessere Hälfte zu
überzeugen mit dem befreundeten Ehepaar (alle alte deutsche Pässe) u. den
schon abgefertigten Koffer los zufliegen.
Nun konnte ich mich voll auf meine Situation konzentrieren, vor allem
nachdem man mir erklärte, dass es kein Rache, sondern ein Schutzengel war, der
mich vom direkten Einsteigen bewahrte, da ich sonst mit der nächsten
Maschine von New York zurückgeschickt worden wäre.
Kap.2 Was nun?
Man gab mir die Telefonnummer vom US-Konsulat in Ffm. Vielleicht gibt es auch ein
Visum an einen Tag? Eine nicht gerade aufbauende Frauenstimme forderte mich
auf 80,00 Euro einzuzahlen und mit dem Beleg bis spätestens 13 Uhr im US-Konsulat zu erscheinen. Die Flughafenuhr zeigte
11.30. Auf meine vorsichtige Frage, ob
ich denn heute noch ein Visumerhalten könnte, kam die nicht eben
freundliche Antwort: "das entscheidet der Herr Konsul und wenn nicht, haben
sie die 80,Euro umsonst bezahlt".
Versehen mit den Einzahlungsschein steuerte ich das nächste Taxi an. Frage
an den Taxifahrer: wissen sie wo das US-Konsulat ist? Antwort: "ja. Dann
fahren sie auf den schnellsten Weg dahin." Ja dann fahren wir über Autobahn.
O.K. Auf Autobahnen gibt es manchmal Stau, heute auch. Trotzdem 12.25
Uhr Ankunft bei der Pforte des US-Konsulates. 2 Schalter, der erste war falsch, der zweite
nach 5 Minuten auch besetzt. Erste Frage: "haben sie ein elektronisches Gerät
dabei?" Ja eine Digitalkamera. Damit dürfen sie nicht hinein. Kann ich die
bei ihnen deponieren? Nein da müssen sie ca.800m diese Straße entlang bis
zur U-Bahnhaltestelle, dort ist eine von einen In der geführte Imbissstube und
dort können sie die Kamera deponieren, dann kommen sie wieder. Da ich schon
längere Zeit nicht mehr gelaufen war, hatte ich jetzt die Möglichkeit mir
zu zeigen wie lange ich f. diese Strecke hin und zurück brauchen würde. Dummerweise vergaß ich dann auf die Uhr zu sehen, da mir der Imbissbesitzer erklärte, dass ich nicht nur die Kamera, sondern auch noch meine Handtasche
bei ihm deponieren müsste. So weiß ich bis heute nicht, ob das mein
persönlicher Laufrekord war. Zurück an der Pforte hatte ich jedenfalls noch
soviel Kraft eine Eintrittsnummer entgegen zu nehmen, die mir die erste Tür
öffnete. Jetzt wusste ich, dass ich sicher war, denn ich war sofort von 5
bewaffneten, aber freundlichen Personen umringt, die mich nochmals
kontrollierten und mir mangels anderer gefährlicher Dinge den
Autoschlüssel abnahmen, wofür ich aber, im Gegensatz zur Imbissstube eine
kostenlose Aufbewahrung bekam. Die nächste Tür, die ich nach Überquerung des
Hofes erreichte war unbewacht und führte mich in einen kinogroßen Saal in
dem schon mehrere Personen saßen, die ähnlich wie ich ihr Stimmungshoch
nicht verbergen konnten. Die 22 Schalter, die von der Zahl her eine schnelle
Abfertigung vermuten ließen, hatten nur den Fehler, das zunächst keiner
besetzt war. Ich weiß nicht mehr, ob ein lautes Geräusch von mir oder von
den anderen Personen eine nette Dame hinter einen Schalter (Nr.5)
erscheinen ließ. Die erste Frage von ihr, ob ich hoffentlich passend für
den Fotoautomaten 6 Euro habe, konnte ich bejahen und es gelang mir auch nach
2-maliger Korrektur (mehr war für 6 Euro nicht möglich) mir schwarz auf
weiß aufzuzeigen wie unansehnlich ich inzwischen geworden war. Zum Glück
erschrak die nette Dame beim Betrachten der Bilder nicht so sehr wie ich
d.h. sie müssen die Realität doch gut wiedergegeben haben. Wohl dem, der schon mit
einen Computer gearbeitet hat, denn einen von beiden, die im Saal waren, musste ich bedienen und ein Formular ausfüllen. Ich ahnte nicht, was man alles
wissen muss, um das zu bewältigen. Zum Glück wusste ich nach acht Jahren
noch, dass ich das letzte Mal 1999 in USA war. Mit der Frage nach Tag und Monat
hatte ich schon Probleme. Bei der Frage wie oft waren sie in USA (15-mal)
Tag Monat verweigerte ich wegen fehlender Speicherkapazität meines
Gehirnarchivs die Aussage. Die Frage wann wollen sie in die USA (natürlich
heute) musste man mit frühestens morgen beantworten, da sonst der Computer
das Formular nicht ausgedruckt hätte. Ein angedeutetes Glücksgefühl kam
hoch als das ausgefüllte Formular den Drucker verließ. Die Dame Schalter
Nr. 5 nahm alles entgegen, gab mir einen Abholschein, den ich um 15,00 Uhr (es war
13.45 Uhr) an der Pforte abgeben sollte, um eventuell dafür meinen Pass mit Visum
und digitalisierten Foto erhalte.
Der bisherige Tagesverlauf hatte offensichtlich meine letzten
Kraftreserven aufgebraucht, so dass ich gerade mit letzter, nach den
Einsammeln aller deponierten Teile, eine Pizzeria erreichte, um mich dort
für noch nicht absehbare, weitere Ereignisse zu stärken. Zur halben
Essenszeit setzte auch wieder ein gestärkter Denkvorgang ein, der mir die
Frage stellte, was nützt ein eventuelles Visum, wenn du keinen Flug bekommst? Das
ließ mich sofort das Essen unterbrechen und die LH am Flughafen anzurufen. Nein so einfach ist das nicht. Da
muss man die Ticketzentrale in
Kassel anrufen. Ich hatte ja schon die halbe Pizza verzehrt, so dass die
Kraft auch dazu noch reichte. Ja es geht heute noch ein Flug um 16.45 und wir
werden ihnen ohne Garantie einen Platz auf der 16 Personen überbuchten
Maschine reservieren, war die freundliche Aussage. Das gab mir auch den
Appetit für die inzwischen kalte Pizzahälfte wieder.
15 Uhr bei der Pforte US-Konsulat. Vor mir 9 in der Reihe, hinter mir ca. 15
Personen (verschiedene Nationen). Ich war einer von 7,die von den ersten 10
ein Visum erhielten. Taxi zum Flughafen (jetzt ohne Stau). Ich fühlte einen
positiven Trend.
LH-Ticketschalter :ein freundlicher Farbiger teilte mir mit,
dass er mir für
das nicht umbuchbare Ticket jetzt 500,00 Euro abnehmen müsste. Mit wieder
nachlassender Kraft legte ich Protest ein und verlangte den Stationschef, den mein Gesprächspartner hinter den Kulissen aufsuchte u.
mir nach 5 Minuten die "frohe "Botschaft überbrachte, dass ich unter
Berücksichtigung der besonderer Umstände nur 250 Euro zu zahlen hätte. Er
versicherte mir auch, dass ich für den Fall, dass ich heute in der überbuchten
Maschine keinen Platz mehr bekäme, morgen auf der 10 Uhr Maschine in jeden
Fall einen Platz habe (ich freute mich schon auf ein preiswertes Hotel in
Ffm.). Dank meiner LH-Senatorkarte führte ich die Warteliste auf Platz 1
an. Der Mann von der US-Passkontrolle erkannte mich sofort wieder, kam
strahlend auf mich zu u. sagte ich wusste doch dass sie das heute noch
schaffen. Gab alles in seinen Computer ein u. stockte nur etwas als er
feststellte, dass ich noch keinen Platz hatte. Dank meiner führenden
Position auf
der Warteliste wurde aber auch dieses Problem gelöst und ich durfte als
erster, sogar noch vor der netten Mutter mit Baby durch die Kontrolle.
Mit nur 5-stündiger Verzögerung kam ich auch im Hotel in New York an, war zwar
erstaunt, dass meine Frau schon friedlich schlief u. nicht aufgelöst auf
mich wartete, aber auch dafür gab es am nächsten Morgen eine einfache
Erklärung. Mein pfiffiger Kollege hatte bei der Ankunft bei der LH
erfahren, dass ich schon auf der nächsten Maschine sitze.
Ich bin stolz, dass ich den Gedanken zur Aufgabe nicht erlegen bin und jetzt
auch für 410,00 Euro weiß, wie ein Pass mit digitalisierten Foto aussieht.
Ihr habt es von mir kostenlos erfahren.
Euer Horst
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